Funk: Feiern gegen den Wahnsinn in der Welt

Preisträger partnerschaftspreis 2023
Stolz präsentieren die Siegerinnen und Sieger des diesjährigen Partnerschaftspreises ihre Urkunden. Das Foto zeigt Gewinner und Gratulanten gemeinsam mit Bezirkstagspräsident Stefan Funk, dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, Gerhard Müller, sowie den Delegierten aus Sainte-Eulalie im Département Gironde. (Foto: Mauritz)

Bezirk Unterfranken verleiht Partnerschaftspreis 2023 an die Zielgruppe Jugend

Würzburg. (mm) Darf man angesichts der vielen Krisen und Kriege auf der Welt überhaupt noch unbeschwert feiern? Mit dieser rhetorischen Frage eröffnete Bezirkstagspräsident Stefan Funk am Montag (20. November) die Feierstunde zur Verleihung des Partnerschaftspreises. „Ja!“, gab sich Funk überzeugt, denn „sonst würde sich das Leben dem Wahnsinn auf diesem Planeten beugen.“ Ganz besonders gelte dies für den diesjährigen Partnerschaftspreis, der der Zielgruppe Jugend gewidmet sei. „Schließlich war die Einheit Europas von Anfang an eine Hoffnung für die Jugend, für jene junge Menschen, die ihr Leben in Frieden und Freiheit zubringen wollen“, so der Bezirkstagspräsident weiter.

Wie Stefan Funk weiter sagte, sei der Preis, mit dem der Bezirk Unterfranken seit 2002 die besonderen Verdienste um die europäische Freundschaft auf Bezirks- und Gemeindeebene würdige, mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. In diesem Jahr teilen sich die Auszeichnung der Freundeskreis Sainte Eulalie-Laufach, das Partnerschaftskomitee Hettstadt, das mit Argences im Département Calvados verbunden sei, und der Wanderverein Spessartfreunde Sulzbach gemeinsam mit der Folklore-Tanzgruppe „Airoski“ aus der Pyrenäen-Gemeinde Urrugne. Zufällig befand sich derzeit eine Delegation aus Sainte Eulalie in Unterfranken, die bei der Feierstunde im Sitzungssaal des Bezirks-Gebäudes für internationales Flair sorgte.

Alle drei ausgezeichneten Partnerschaften bestehen seit vielen Jahren – die Verbindung mit Sainte Eulalie zum Beispiel seit Sommer 1974. Was denn nun das Geheimnis dieser Ausdauer sei, wollte der Vorsitzende des unterfränkischen Partnerschaftskomitees, Bezirksrat Gerhard Müller, wissen. Für den Vorsitzenden aus Laufach, Matthias Seyberth, war die Antwort klar: Man müsse die jungen Leute mit ins Boot holen. Im Falle Laufachs hätten sich die Partnerschaftskomitees von drei verschiedenen Ländern eingebracht – Deutschland, Frankreich und Spanien – und in drei aufeinanderfolgenden Jahren in jedem der drei Länder eine Jugendbegegnung organisiert. Zudem müsse man mit den Rathäusern zusammenarbeiten. Und wie zum Beweis hatten die deutsch-französischen Partner den Laufacher Bürgermeister Friedrich Fleckenstein zur Preisverleihung nach Würzburg mitgebracht.

Auch das Partnerschaftskomitee aus Hettstadt wurde von ihrer Bürgermeisterin, Andrea Rothenbucher, begleitet. Von Gerhard Müller danach befragt, sagte die Rathaus-Chefin, sie sähe keine großen Unterschiede zwischen ihrer Gemeinde und der Partner-Kommune im Calvados: „Wir sind uns sogar ziemlich ähnlich“, sagte sie. Hettstadt war eine der ersten Gemeinden, die 1987, kurz nach der Besiegelung der Regionalpartnerschaft des Bezirks mit dem Département Calvados, eine Kommunal-Partnerschaft eingegangen war. Einleuchtend, dass der heutige Komitee-Vorsitzende, Nicolas Ehmann, schon als Jugendlicher mit elf Jahren zur Partnerschaft mit Argences gestoßen war.

Eine eher ungewöhnliche Kombination holte sich schließlich in diesem Jahr den dritten Preis, nämlich die Partnerschaft zwischen dem Wanderverein Spessartfreunde Sulzbach e.V. und der Folklore-Tanzgruppe „Airoski“ aus der Pyrenäen-Gemeinde Urrugne. Zwei Aspekte hätten die Jury besonders beeindruckt, sagte Stefan Funk in seiner Laudatio: „Zum einen haben sich hier zwei gefunden, deren Vereinszwecke unterschiedlicher kaum sein könnten – einerseits die Wanderer, andererseits die Tänzer.“ Und zum anderen handele es sich um eine Partnerschaft, die seit 1972 – also seit mehr als 50 Jahren – bestehe.

Dem außerordentlichen Engagement der drei Partnerschafts-Preisträger sei es zu verdanken, „dass wir lebendige, oftmals schon lange bestehende Kommunalpartnerschaften in Unterfranken und den anderen Ländern der EU und Großbritanniens haben“, sagte Funk. Diese freundschaftlichen Bande zwischen den Zivilgesellschaften Europas machten ein starkes Europa aus. In diesem Sinne forderte der Bezirkstagspräsident die Preisträger auf: Weiter so!

Pressemitteilung von Florian Hiller (Bezirk Unterfranken)